Florida Part 2:
Die Everglades und die südliche Golfküste

Die Everglades. Ein schier unendliches Sumpfgebiet, weitaus vielfältiger als man erst vermuten mag. Unser Weg führte uns wieder südlich an Miami vorbei nach Westen auf den Highway 41, den Tamiami Trail. Diese Straße, die von Downtown Miami aus bis an die Westküste (Tampa-Miami) reicht, ist knapp 450 km lang und führt beinahe kerzengerade mitten durch die Everglades.

Das ganze Südende von Florida war einst ein einziges riesiges Sumpfgebiet, mit der zunehmenden Besiedlung wurden die Feuchtgebiete großflächig aufgeschüttet und trockengelegt. Neben dem Tamiami Trail zieht sich anfangs ein betonierter Entwässerungskanal, es wird klar, woher die Großstädte in Südflorida ihr Wasser beziehen.

Die erste Stunde auf dem Tamiami Trail verlief relativ ereignislos, hier und da säumten große Werbetafeln für die dort typischen Air Boat Rides (Luftkissenboote mit Porpellerantrieb, mit denen man durch die Sümpfe rasen kann) und Swamp Buggies (kleine Monster-Trucks als Touristen-Sumpfgefährt) die Straßenränder. Auch Indianerdörfer, natürlich angelegt und ausgelegt für Touristen, kann man besuchen, aber es handelt sich wohl meist um Touristenfallen.

Florida Part 2: Die Everglades und die Golfküste - Der zweite Teil unseres Roadtrips führte uns durch die Everglades bis hin zur südlichen Golfküste - Thomas Brand Sarah Bugar - brand4art Ebersberg München - Fotografie Cinemagraph Fotograf Fotodesign

Dann änderte sich die Landschaft von weitem Grasland zu dichtem Urwald, die Straße wurde kleiner und auch leerer und der betonierte Kanal wurde zu einem kleinen Bach am Straßenrand. Und plötzlich waren sie da: Alligatoren. Reglos im Wasser, am Ufer des Baches.

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Für mich waren diese ersten Alligatorsichtungen in freier Wildbahn doch ziemlich aufregend. Bei meiner vorhergehenden Recherche fiel mir über Google Maps eine kleine Straße auf, die sich in Richtung dem westlichen Teil der Everglades vom Highway 41 abzweigt und in einem Bogen nach ca. 50 km wieder auf diese zurückführt.

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Diese »Loop Road Big Cypress National Preserve« war wahrscheinlich mit unsere schönste und spannendste Erfahrung in den Everglades. Nach anfänglicher Besiedlung wird die kleine Teerstraße zu einer Sandpiste, neben der sich fast die ganze Zeit ein natürlicher Bachlauf schlängelt.

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Es war bereits Abend, die Sonne stand tief, als wir ganz alleine unseren ersten Halt machten. Bei einer kleinen Brücke, die es ca. alle 500 Meter gibt, hatten wir einen Ausblick auf ein weites Teichareal mit Palmen, Mangroven, vielen Vögeln, Fischen und unzähligen Alligatoren in allen Größen. Bei einem Halt beobachteten uns zwei neugierige Eulen direkt über unserem Leihwagen.

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Verschiedene urwaldartige Vegetation wechselte sich ab, die Bäume sind zum Teil dicht bewachsen mit Schlingpflanze, Hauswurzen und schönen Blüten.

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Nach vielen weiteren Alligatoren- und Schlangensichtungen ging es ca. 2 Stunden später wieder zurück auf den Tamiami Trail zu unserem nächsten Quartier bei Naples, genau wie die folgenden Quartiere, mitten im weitläufigen urbanen Nirgendwo gelegen.

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Schilder entlang des Highways informierten uns über »Panther Traffic«. Wir fragten nach und erfuhren, dass es im westlichen Teil der Everglades noch ein paar wenige Exemplare des Florida Panther gibt (von Aussehen und Größe eher wie ein Puma), nur noch etwa 100-150 Stück. Am folgenden Tag fuhren wir ein weiteres Mal die Loop Road, da sie uns so gut gefallen hatte. Wir entdeckten weitere Tiere, Pflanzen und natürlich unzählige Alligatoren. Dann fuhren wir kurz durch den verschlafenen Ort Everglades City, wo man angeblich die besten Stone Crabs essen und von wo aus man sehr viele Kanu-Touren zu den umliegenden »10.000 Islands« machen kann.

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Nach einem weiteren kurzen Zwischenstop beim kleinsten Postamt der Welt, dem Ochopee Post Office, ging es wieder in Richtung Norden auf eine Insel, die mir auf dem Satellitenbild aufgefallen war, Marco Island.

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Marco Island ist eine sehr dicht bebaute Insel, die von Wasserstraßen und kleinen Privathäfen und Stegen durchzogen ist. Man merkt, wer hier lebt, zählt nicht zu den Armen. Die Häuser sind groß, mit großen Vorgärten und mediterran wirkenden Säulen und Statuen. Große, teure Hotelkomplexe säumen einen Teil der Küste. Ohne viel mehr zu erwarten als das typische, aber durchaus sehr schöne Bild einer amerikanischen Insel für die Oberschicht, auf der man vermutlich vom Gehsteig essen könnte, folgten wir den Schildern zu einem ausgeschilderten Strand, einer der wenigen, wenn nicht sogar der einzige öffentlich zugängliche auf dieser Insel.
Der Tigerteil Beach war ein weiteres Highlight unseres Roadtrips. Wir zahlten für den Parkplatz und machten uns vom Parkplatz aus auf den Weg Richtung Meer. Uns bot sich der Blick auf einen Lagunenstreifen, an dem ein paar Strandliegen und -buggies, Kanus etc. bei einem kleinen Kiosk auszuleihen waren. Von einem richtigen Strand war derweil noch nichts zu sehen, also wateten wir an einer Stelle durch die hüfthohe Lagune auf den mit Mangroven und anderen Büschen bewachsenen Streifen auf der anderen Seite.

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Dann betraten wir den schönsten Strand, den ich bisher gesehen habe: weißer Sand, türkises, klares Wasser und Platz nach allen Seiten. Wir liefen ein gutes Stück am Meer entlang, bis kaum noch Leute in Sichtweite waren.
Der Tigerteil Beach ist übersät mit abertausenden von Muscheln, er besteht stellenweise quasi aus Muscheln in allen Größen (tellergroß!), Farben und Formen, ich konnte es kaum glauben. Wir verbrachten unvergesslich schöne Stunden dort und fuhren dann weiter in Richtung Tampa.

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Am Venice Beach (gibt’s nicht nur in California) kann man im Sharky’s On The Pier vielerlei Fischgerichte auf der Speisekarte entdecken, während der Strand viele Touristen anzieht, da man dort offenbar besonders viele fossile Haifischzähne finden kann, die je nach Größe und z.T. bereits ausgestorbener Haiart wertvoll sein können.
Unser nächstes Ziel war der Siesta Beach, der »schönste Strand der USA«, noch vor den Stränden von Hawaii. Wir hielten uns nicht zu lange dort auf, denn abgesehen von der extremen Hitze war der Strand recht voll, wenn auch wunderschön – sehr lang und breit mit einem unglaublich weißen Quarzsand, fein wie Mehl. Der Siesta Key und der Longboat Key, der Stadt Sarasota vorgelagert, sind natürlich auch ein ausgesprochen teures Pflaster, deutlich mehr noch als Marco Island. Große, prächtige Anwesen befinden sich hinter hohen Mauern mit Kameras.

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Wir fuhren ca. 40km eine schmale Straße auf den schmalen Keys entlang, teilweise konnte man auf das türkisfarbene Wasser der Golfküste sehen, meistens allerdings war alles mit Villen verbaut. Weiter ging es zu unserem nächsten Quartier nach Brooksville, ca. 50km nördlich von Tampa und weg von der Golfküste.

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